Agrarforum 2025: Wie erreicht man mehr Akzeptanz für die Landwirtschaft?

Dirk Gieschen

Dirk Gieschen

Agrarexperte und Berater

Gruppenbild Agrarforum Sparkasse UnnaKamen

Das 15. Agrarforum in Unna widmete sich dem Thema des Akzeptanzdrucks landwirtschaftlicher Betriebe und welche Rolle Sparkasse einnehmen können.

Wir brauchen mehr Akzeptanz für die Landwirtschaft vor Ort – was können wir jetzt dafür tun? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Vortrags von Dirk Gieschen auf dem Agrarforums 2025 der Sparkasse UnnaKamen. Vorstandsmitglied Mirco Rienhoff begrüßte die rund 100 Anwesenden und lenkte die Aufmerksamkeit auf das zentrale Thema der Veranstaltung: die gesellschaftliche Wahrnehmung der Landwirtschaft und die Frage, wie landwirtschaftliche Betriebe und Berater aktiv zur Stärkung von Akzeptanz und Vertrauen beitragen können.

Nachhaltigkeit – ein Thema, das auch Finanzpartner betrifft

Landwirte sehen sich einer immer weiter wachsenden Anzahl an Anforderungen der Gesellschaft gegenüber, sein es die ESG-Kriterien, Nachhaltigkeitsnachweise und öffentliche Diskussionen mit Vertretern unterschiedlicher Interessensgruppen. Es stelle sich die Frage, wie können Finanzinstitute Landwirten bei der Bewältigung dieser Herausforderungen unter die Arme greifen könnten.  

In seinem Fachvortrag beleuchtete Dirk Gieschen zunächst die aktuelle Stimmung sowie die wirtschaftliche Lage und die wirtschaftlichen Perspektiven der Landwirtschaft. Danach ging er auf das immer drängendere Thema gesellschaftliche Akzeptanz der Landwirtschaft ein. Gieschen stellte fest: „Der aktive kommunikative Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit kann für die Landwirtschaft und die Agrarbranche als Ganzes sehr positiv werden. Betriebe, die glaubwürdig und transparent agieren, punkten nicht nur bei Verbrauchern – sondern auch bei Markt- und Finanzierungspartnern.“ Seine Empfehlung an die Gastgeber: „Für Sparkassen ergibt sich die Möglichkeit, im Beratungsgespräch die positiven Seiten dieser Themen bei landwirtschaftlichen Kunden und dem Agrargewerbe zu adressieren.“

Zentrale Impulse

1. Öffentlichkeitsarbeit ist unabdingbar

Jeder größere landwirtschaftliche Betrieb sollte heute über eine Kommunikationsstrategie verfügen. Eine attraktive Website, gezielte Social-Media-Aktivitäten und ein glaubwürdiger Auftritt nach außen sind essenziell. Spätestens im Vorfeld größerer Investitionen oder Genehmigungsverfahren wird dies zur Voraussetzung für Akzeptanz.

  1. Betriebe sind selbst in der Verantwortung

Öffentlichkeitsarbeit darf nicht ausgelagert oder als reine Imagekampagne verstanden werden. Sie ist ein elementarer Bestandteil der Betriebsführung und sollte als strategische Aufgabe auf Hofebene verankert sein. Verbände können hier unterstützend tätig werden, aber die inhaltliche Verantwortung bleibt beim Betrieb.

  1. Nachhaltigkeit wird zum Wettbewerbsfaktor.
    Auch wenn viele Betriebe Nachhaltigkeitsprogramme noch hinterfragen: Zukünftig wird es entscheidend sein, Fortschritte im Bereich Umwelt, Tierwohl und Ressourceneffizienz sichtbar und nachvollziehbar zu machen. Banken, Versicherungen und Marktpartner erwarten zunehmend valide Nachweise und bewerten diese positiv im Rahmen von Finanzierung, Risikoabsicherung oder Vermarktung. Nachhaltigkeit wird damit zum relevanten Differenzierungsmerkmal in der gesamten Wertschöpfungskette.

Sparkassen als strategische Partner

  • Beratungskompetenz unterstreichen: Sparkassen zeigen, dass sie die Themen ihrer Agrarkunden verstehen und über klassische Finanzberatung hinaus denken
  • Positionierung als strategischer Partner: Landwirtschaftliche Betriebe suchen heute Begleitung über reine Finanzierung hinaus. Mit Veranstaltungen wie dem Agrarforum übernehmen Sparkassen aktiv diese Rolle.
  • Stärkung der Kundenbindung: Wer relevante Inhalte bietet, schafft Nähe, Vertrauen und Mehrwert – und differenziert sich im Marktumfeld.

Das Agrarforum als Format mit Mehrwert

Mit dem Agrarforum bieten Sparkassen laut Gieschen einen Mehrwert für ihre Kunden: Fachwissen, Netzwerk und individuelle Kundenansprache lassen sich in einem Format bündeln, das weit über klassische Beratung hinausgeht. Die behandelten Themen waren nicht nur aktuell, sondern auch praxisrelevant – mit direktem Bezug zur betrieblichen Realität der Teilnehmer:innen. 

 

 

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